Ein spezielles Hobby: Riesenkürbisse

Menschen, die sich tief in ein Thema versenken und dieses mit ihrer Begeisterung aufleben lassen, sind glücklich und stecken andere mit ihrer Lebensfreude an. Diese Erfahrung habe ich schon öfter machen dürfen.

In einem Meer von Kürbisblättern sitzt Franz Mathias und hört seinem Kürbis mit dem Namen 1338 Martin beim Wachsen zu.
In einem Meer von Kürbisblättern sitzt Franz Mathias und hört seinem Kürbis mit dem Namen 1338 Martin beim Wachsen zu.

Franz Mathias hält ungebrochen den österreichischen Rekordkürbis seit 2013 mit 669 Kilogramm.

 

Ein T-Shirt im schönsten Kürbisorange mit der Aufschrift "Austrian Giant Pumpkin Growers" läßt keinen Zweifel am Hobby von Franz Mathias: er züchtet seit fünf Jahren riesige Kürbisse und nimmt mit seinen Exemplaren an den österreichischen Staatsmeisterschaften teil. Diese finden jährlich Mitte Oktober in der Garten Tulln statt und noch nie war ein anderer Kürbis größer als der aus Mathias' Zucht vor drei Jahren. Mathias beschreibt die Faszination so: "Schon die Auswahl des Fruchtansatzes, der für die Zucht ausgewählt wird, ist spannend. Jetzt, in der Hauptwachstumsphase, nimmt die Frucht täglich an die 13 Kilo zu, das ist einfach unglaublich. Dafür brauchen meine zwei Pflanzen 4.000 Liter Wasser pro Woche." 

 

Perfekte Bedingungen bieten

Mathias hat nach mehreren Bodenanalysen den sehr kalkhältigen und dichten Boden durch wiederholtes Einarbeiten von Pferdemist gelockert. Weiters wächst die Riesenpflanze unter einem Foliengewächshaus und ist somit relativ von Witterungen geschützt. "Heuer waren aber bisher ideale Bedingungen, keine langen und heißen Trockenperioden, und eher warme Nächte," freut sich der junge Züchter. Dennoch werden die beiden hoffnungsvollen Kürbisse, die derzeit jeweils rund 400 kg schwer sind, mit Tüchern und Schirmen vor zu intensiver Sonnenbestrahlung geschützt, und bei großer Hitze mit feuchtem Nebel verwöhnt. Und sollte trotz aller Vorsicht die Oberfläche der Giganten beschädigt werden, muss Babypuder die Wunde heilen.

 

Weil es so schön ist

Wer einen grünen Daumen hat, kann ihn auf vielen Gebieten ausleben. Verschiedenste Sorten und Raritäten von Feigen und Paradeisern sind ebenfalls im Gartenparadies von Franz Mathias anzutreffen, teils kauft er besondere Exemplare ein, teils zieht er sie aus Samen oder Stecklingen. "Es macht mir einfach Freude, die Pflanzen beim Wachsen zu beobachten und die unterschiedlichen Früchte zu vergleichen," erklärt der Oberkreuzstetter. Derzeit wird jeder reife Paradeiser sofort verspeist und damit gleich geschmacklich getestet.

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Kommentare: 1
  • #1

    Ulrike Martenson (Samstag, 24 September 2016 11:59)

    Danke für den sehr informativen Artikel! Macht Lust auf mehr....